Heiraten will verdient sein!

Es ist so eine Sache, wenn jemand aus dem UOV Reiat heiraten möchte. Nicht das wir etwas dazu zu sagen gehabt hätten, dazu wäre es eh zu spät gewesen, aber einfach so in den Hafen der Ehe einfahren lassen kann man einen Kameraden ja auch nicht.

Kamerad Butz hat uns, wie im MTB zu sehen war, frühzeitig an seinen und Noémie's grossen Tag eingeladen. Natürlich freuten wir uns mit ihm und erinnerten uns an unsere Erfahrungsgruppe „Mann, Frau und das Miteinander...", aber lassen wir das. Kurz nach einer solchen Einladung kreisen die Gedanken um ein brandheisses Thema: Wie kann man ein Paar würdig überraschen? Es kreiste und kreiste, aber die zündende Idee wollte sich nicht freiwillig melden. Selbstverständlich wollten wir für einen würdigen Empfang nach der Kirche sorgen, dazu wurden die Hellebarden schon mal bereitgestellt, aber was sollte danach noch folgen?

UOV’ler sind innovativ und einfallsreich. So wurde an einem Dienstagabend die Lage erörtert und dank Insiderinformationen genauestens analysiert. Daraus entstanden die ersten Ideen und die Fantasien fingen an zu blühen. Zur Vernunft zurückgekehrt wurden die Rahmenbedingungen gesetzt: Die Idee musste machbar sein und sie durfte das junge Eheglück nicht gefährden... Eine Wippe oder Waage sollte es schliesslich werden, die ins Gleichgewicht gebracht werden müsste. Mit Steinen sollte das Gewicht, in Form der Braut, geschätzt und ausgeglichen werden. In der Hoffnung die Aufgabe wäre so oder so nicht zu schaffen, sprühten sofort wieder grenzenlos Ideen um die anschliessend zu lösende Strafaufgabe. Selbstverständlich hatte die Strafaufgabe noch Zeit und so tüftelten findige UOV’ler am Mechanismus für die Wippe.

Am Dienstag vor Tag X begannen die Vorarbeiten auf dem Hofplatz der Winzeler’s. Aus den Balken für die Wippe wurden Baumstämme und der Schreibende blickte mit sorge auf das mit viel Hingabe konstruierte Schwenkgelenk. Bis Mittwochnacht war die Konstruktion vollendet und aus der einfachen Sitzgelegenheit für die Braut wurde ein feudales Sofa! Man wollte sich ja nicht lumpen lassen.

Tag X war gekommen und zwei Reiater infiltrierten am späten Vormittag auf den Hof. Laut Zeitplan sollte der Hof verlassen sein, doch die Luft war noch nicht rein und so hiess es zuerst: „Sehen, aber nicht gesehen werden.“ Es dauerte Ewigkeiten bis Braut und Gefolge sich endlich zur Kirche aufmachten. Dank hervorragender Vorbereitung konnten Sofa und Gegen-gewichtspalette gerade noch, an die etwas skurril im Hof stehende Konstruktion, aufgehängt werden. Ob sich das Brautpaar zuvor gefragt hatte, welche Folgen dieses Teil für sie noch haben würde?

Ein prächtiges Bild bot sich vor der Kirche. Es war so zu sagen Kaiserwetter, entgegen den düsteren Vorher-sagen unserer Wetter-frösche. Das Spalier setzte sich aus Skiclup Schaffhausen, UOV Reiat, SUVA und Maîtres Chocolatiers von Lindt zusammen. Neben den Skiern blitzten die Hellebarden in der Sonne und die weissen Kittel und Mützen der süssen Vertretung boten das Schlussbukett einer langen Allee, die von einem sichtlich glücklichen und beeindruckten Brautpaar durchschritten wurde!

Etwas skeptisch betrachteten Noémie und Butz die reiatsche Konstruktion, als sie einige Zeit nach den Hochzeitsgästen auf dem Hof eintrafen. Was sollte da wohl auf sie zukommen? Am fortgeschrittenen Nachmittag war es dann soweit. Kamerad Mulle übernahm das Wort und weihte die frisch Vermählten in Ihre Aufgabe ein. Die Braut nahm mit etwas misstrauischem Blick auf dem Sofa platz und der Bräutigam nahm die Konstruktion genauestens unter die Lupe. Ihm blieb auch nicht verborgen, dass in den beiden Bierharassen, die als Masseinheit für den Erfüllungsgrad der Aufgabe dienten, zwei Flachen dem durstigen Vorbereitungstrupp zum Opfer vielen. Wie viele Holzspalten mussten auf die Palette gepackt werden, um die Konstruktion aus zu gleichen, das war die Frage? Es wäre kein Reiater gewesen, wenn er nicht an die Grenze der Legalität und ein wenig darüber gegangen wäre, um die Zustände der Waage zu testen. Das Sofa stand noch am Boden und sollte sich erst mit dem Entleeren der Bierharasse ins Gleichgewicht erheben. Ein Mann ein Wort: „Jetzt isch guet!“ Schon begannen wir die Ballastbiere aus den Harassen zu entnehmen. Böse Zungen behaupteten, dass während diesen Arbeiten noch ein Holzspalten die Palette verliess, aber das waren sicher nur ganz böse Zungen. Beängstigend präsentierte sich die Situation beim Biercountdown! Es war kaum zu glauben, aber im ersten Moment schien es als ob die Aufgabe bravourös gelöst wurde und sowohl Braut als auch Palette in der Luft schwebte. Im letzten Augenblick senkte sich die Palette jedoch nahm die Konstruktion genauestens unter die Lupe. Ihm blieb auch nicht verborgen, dass in den beiden Bierharassen, die als Masseinheit für den Erfüllungsgrad der Aufgabe dienten, zwei Flachen dem durstigen Vorbereitungstrupp zum Opfer vielen. Wie viele Holzspalten mussten auf die Palette gepackt werden, um die Konstruktion aus zu gleichen, das war die Frage? Es wäre kein Reiater gewesen, wenn er nicht an die Grenze der Legalität und ein wenig darüber gegangen wäre, um die Zustände der Waage zu testen. Das Sofa stand noch am Boden und sollte sich erst mit dem Entleeren der Bierharasse ins Gleichgewicht erheben. Ein Mann ein Wort: „Jetzt isch guet!“ Schon begannen wir die Ballastbiere aus den Harassen zu entnehmen. Böse Zungen behaupteten, dass während diesen Arbeiten noch ein Holzspalten die Palette verliess, aber das waren sicher nur ganz böse Zungen. Beängstigend präsentierte sich die Situation beim Biercountdown! Es war kaum zu glauben, aber im ersten Moment schien es als ob die Aufgabe bravourös gelöst wurde und sowohl Braut als auch Palette in der Luft schwebte. Im letzten Augenblick senkte sich die Palette jedoch wieder gen Boden und es durften wenigstens noch vier Biere als Maluspunkte gewertet werden.

Vier Biere verdonnerten den Bräutigam dazu vier Gegenstände auf dem reichhaltigen UOV Gabentisch auszusuchen und anzuziehen. Der Rucksack war dabei Pflicht, man glaubt ja kaum welch schwere Metallscheiben sich auf einem Bauernhof finden und in solch einen Rucksack verstauen lassen. Angestimmt durch den „Bestraften“ und begleitet durch die sichtlich zufriedenen Kameraden, wurde den Gästen das UOV Lied zum krönenden Abschluss vorgetragen.

G’hauä jetzt und g’stochä!

Weiter Bilder findet ihr im Bilderarchiv (2009)