Skiweekend 2009

Auch diesen Winter haben wir ein Wochenende in den Bergen geplant. Und wieder einmal soll es zu Fuss in die Höhe gehen. Für dieses Jahr hat sich der Übungsleiter die Umgebung um das Skigebiet Flumserberg ausgesucht. Wobei das ursprüngliche Ziel, das Erklimmen der Spitzmeilen, auf Grund des vielen Schneefalles wohl nicht möglich gemacht werden kann. Zur Teilnahme entscheiden sich Romeo, Kurt L., Thomas M., Bernhard W. und ich. Als Gast und ortskundigen „Führer“ hat sich Markus W. angeboten. Die einen Teilnehmer haben sich für Schneeschuhe und Snowboard und die anderen für Tourenskier entschieden. Auch die Notfallausrüstungen sind organisiert, so dass wir uns mit der nötigen Vorsicht von der planierten Piste entfernen können.

Im Verlauf des Samstagmorgens treffen die Teilnehmer individuell am Ausgangspunkt im Skigebiet Flumserberg ein. Nachdem die Fahrzeuge so parkiert sind, dass wir sie über Nacht stehen lassen können, werden die letzten Ausrüstungsgegenstände zusammengetragen und die Packungen erstellt. Der Vormittag wird mit Einfahren auf der Piste genutzt und das, obwohl das Wetter zuerst nicht so mitspielt. Der leichte Schneefall hält den ganzen Tag lang an. Auch der Nebel und die steife Brise begleiten uns den ganzen Tag. Nach dem Mittag begeben wir uns vom Maschgenkamm in Richtung Alp Panüöl. Dort gönnen wir uns eine Käseschnitte und rufen uns noch einmal die Bedienung und Handhabung der Lawinenverschüttetensuchgeräte (LVS) in Erinnerung. Nach der Stärkung montieren wir die Felle und Schneeschuhe und setzen uns Richtung Alp Fursch in Bewegung. Unser Ziel, die Spitzmeilenhütte, können wir an diesem Tag noch nicht sehen, da der Nebel die Sicht massiv einschränkt. Die Sonne können wir nur zwischendurch über der, nicht all zu dicken, Wolkendecke erahnen.

Der anfänglich flache Weg zur Alp Fursch führt dem Winterwanderweg entlang und eignet sich sehr gut, sich mit dem Material vertraut zu machen. Als wir die Alp erreichen, finden sich alle Teilnehmer mit ihrer Ausrüstung zurecht und wir können uns auf den Weg in die Höhe machen. Als wir im Panüöl sitzen, können wir sehen, wie sich eine kleinere Gruppe ebenfalls auf den Weg Richtung Spitzmeilenhütte macht. In der Alp Fursch angekommen sehen wir, wie diese Gruppe beginnt, eine erste Spur zur Hütte zu legen. Nach einem kurzen Verpflegungsstopp folgen wir dieser Gruppe und nutzen die hinterlassene Spur. Da aber ein stetiger Wind weht, ist die Spur unserer Vorgänger schon wieder leicht verweht. Doch Romeo macht sich mutig auf und bereitet uns anderen den Weg hinauf zur Unterkunft.

Bei dem stetigen Seitenwind sind wir alle froh, eine Kopfbedeckung bis über die Ohren zu haben. Und da sich die Temperatur deutlich unter Null befindet, hinterlässt der kalte Wind seine Spuren. Die Drinksysteme mit einem Schlauch frieren ein und versagen somit. Wir sind also froh, können wir auf die altbewährte PET-Flasche von Romeo zurückgreifen. Obwohl sich bei dem einen oder anderen leichte körperliche Gebrechen bemerkbar machen, erreichen wir beim Einbrechen der Dunkelheit die Spitzmeilenhütte. Der Hüttenwart, Paul Gadient, erwartet uns schon und ist froh, dass wir endlich bei der Hütte eintreffen.

Sofort zeigt uns Paul unser Zimmer, in dem eine Temperatur von lediglich vier GradCelsius herrscht, das aber sonst sehr gemütlich aussieht. Zehn Minuten später gib es Nachtessen. Als erstes bedanken wir uns bei den Vorspurern mit einer Runde für die Arbeit. Nach dem leckeren Essen folgen wie immer sehr interessante Gespräche. Doch die Höhe und die erbrachte Leistung fordern ihren Tribut und wir legen uns alle noch vor Mitternacht ins Bett.

Als wir am Sonntag Morgen, um 08:00 Uhr, erwachen, werden wir von einer strahlenden Sonne und einer traumhaften Aussicht begrüsst. Das spornt uns natürlich an, wir bringen das Morgenessen hinter uns und machen uns abmarschbereit. Die kalte Temperatur, es ist sicher kälter als zehn Grad unter Null, braucht am Anfang etwas Angewöhnungszeit. Doch dann machen wir uns auf den Weg Richtung Berg. Am Anfang legt Romeo wieder eine Spur, in der wir ohne Probleme folgen können. Da Paul ebenfalls auf einen der Gipfel gehen will, schliesst er die Hütte nach unserem Verlassen ab und macht sich ebenfalls auf den Weg. Schon nach kurzer Zeit holt Paul uns ein und übernimmt das Legen der Spur. Schon am Vorabend hatte ich von ihm ein paar Tipps betreffend Routenplanung erhalten. Als dann nach einer guten halben Stunde zwei Mitglieder ihre Chancen als schlecht einschätzen, den Gipfelbereich zu erreichen, beschliessen wir unsere Gruppe aufzuteilen. Kurt und Markus machen sich auf den direkten Weg zur Alp Fursch. Zu diesem Zweck können sie beinahe der Aufstiegsspur folgen.

Wir vier versuchen in der Spur von Paul diesem zu folgen, was uns auf Grund seines hohen Tempos schwer fällt. Er legt die Spur ziemlich direkt Richtung Spitzmeilen. Das letzte Stück führt in einen Couloir zwischen Spitzmeilen und Wissmilen, einem eher steilen Schattenhang, und endet im Sattel zwischen den beiden Gipfeln. Da sich nicht mehr alle von uns vier zutrauten bis zu diesem Sattel zu gelangen, biegen wir am Fuss des Wissmilen nach rechts ab. Nach einem kurzen Aufstieg auf einen Zwischensattel können wir die Abfahrt zur Alp Fursch beinahe ganz überblicken. Wir machen eine kurze Rast und rüsten uns für die Abfahrt. Zu dem Zeitpunkt hatte Paul den Sattel bereits erreicht und war ein kurzes Stück auf der Krete Richtung Wissmilen entlang gelaufen. Als er dann zur Abfahrt in den super leichten, ca. 30 cm tiefen Pulverschnee ansetzt, können wir ihn wiederholt jauchzen hören. Wie er uns später berichtet, stieg er das Couloir noch zwei weitere Male auf, nur um die grandiose Abfahrt nochmal geniessen zu können.

Da zu dem Zeitpunkt die ersten Aufsteiger erst gerade bei uns eintreffen, ist von unserem Punkt aus noch niemand abgefahren. Der ganze Hang liegt jungfräulich vor uns. Jetzt erst können wir die super Schneeverhältnisse am eigenen Leib erleben. Wir schweben wie auf einer Wolke über oder im Schnee zur Alp. Wenn dann einmal die Freude am Kurven überwiegt, kann es gut sein, dass man wieder ein paar Meter bis zur nächsten Krete hochlaufen muss. Aus meiner Sicht war es das aber auf jeden Fall wert. Einen so schönen Tag muss man einfach in den Bergen erleben.

Pünktlich zur Mittagszeit treffen wir dann auch bei der Alp Fursch ein. Kurt und Markus haben es sich dort bereits gemütlich gemacht. Wir gönnen uns auch eine kurze Rast. Die Spätzli mit Käse und Speck sollen da ja besonders gut sein und es stimmt. Als wir dann alle genug Alpenluft und Ruhe in uns aufgenommen haben, machen wir uns auf den Weg wieder zurück in die Zivilisation. Dafür müssen wir nur der Serviertochter einen Fünffränkler in die Hand drücken. Da es bis zum Panüöl leicht bergauf gehen würde, startet sie das Schneemobil und wir hängen uns an einen Strick hinter das Mobil. So geht es in rasantem Tempo Richtung Panüöl. Von dort ist es nur noch eine gemütliche, flache Fahrt über den Winterwanderweg bis zur Prodalp, wo wir ohne Problem zu den Fahrzeugen kommen.

Ich hoffe es hat allen Teilnehmer gefallen und wünsche mir, dass du das nächste Mal auch dabei sein kannst.

Der Übungsleiter
Thomas Allemann

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