Christbaum-Schlagen

Geschätzte Kameraden, ab wann darf der Rentiermann von einer Tradition sprechen? Gemäss Wikipedia wird von zwei Hauptbedeutungen ausgegangen. Im einen Sinn, des kulturbildenden, stünden selbst Krähen oder Schimpansen uns in nichts nach, im anderen wird auf die Überlieferung eingegangen. Überliefert wurde mir als kleiner Junge, dass zu einer ordentlichen Weihnacht ein Christbaum gehört und dies hat mir kein Schimpanse vom Dach runter gekräht, sondern mein Vater gelehrt. Später dann wurde mir ausserdem überliefert, dass ebensolcher Baum nicht zu dürr sein dürfe wegen der Brandgefahr.

Traditionsbewusst also, wie ich bin, gab ich mein betreffendes Wissen auch meinen Söhnen weiter und es entstand an einem UOV-Kochkurs vor Weihnachten 2013 die Idee, die Rentiermannen könnten in Butz‘ Wald mit den Kindern einen frischen Christbaum schlagen gehen. Dies war für die Kleinen dermassen ein Spektakel, dass es in ihrem Bewusstsein bereits zur Tradition wurde und eine Wiederholung dieses Anlasses sich aufdrängte. Die Aufnahme ins Jahresprogramm 2014 war ein Muss.

Um kurz vor Weihnachten 2014 nicht noch zwei UOV-Anlässe reinzuquetschen, wurde auf vielseitigen Wunsch hin entschlossen, das „Christbaumschlagen“ und den „Weihnachts-Apéro“ zusammen zu legen. So wurde also auf den 20.12.14, 10.00 Uhr zu Butz‘ Wohnort aufgeboten, um zusammen in seinen Wald zu verschieben. Ausserdem hatten wir Grilladen sowie Getränke mitzubringen, denn es würde ein Feuer entfacht.

Mit dem Rest der Truppe trafen wir uns dann beim Gaswerk und wurden mit dem Traktor im Anhänger übers Feld in den Wald transportiert. Mein älterer Sohn durfte wieder mit dem Traktor mitfahren, was für ihn wahrscheinlich der Höhepunkt des Jahres war. So fuhren wir gerüttelt und geschüttelt durch den Wald, im Gepäck Motorsäge und diverse Kinder – eine Gaudi.

Nachdem jeder seinen Baum hatte – diesmal hatten wir als Übungs-Avor die maximale Raumhöhe zu vermessen – verschoben wir zur Feuerstelle von Butz‘ Privatwald, wo wir Holz sammelten und ordentlich einheizten, denn es war trotz Sonnenschein klirrend kalt. Zur allgemeinen Verpflegung brachte uns Noemi noch Gebackenes und für auf den Grill Schlangenbrot mit und auch Schmitzlis sowie Maria Allemann stiessen später noch dazu.

In gemütlicher Runde konnten wir so das Vereinsjahr 2014 zusammen ausklingen lassen und jeder, der wollte, ging mit einem, diesmal der Wohnzimmerhöhe angepassten, frischen Christbaum nach Hause – ganz im Sinne der Überlieferung.

Augsi